Wie am Nassfeld vor ca 130 Jahren alles mit einem Missverständnis begann.

Die Wintersaison steht vor der Tür! In Kärnten gilt das Gailtaler Nassfeld als das größte Skigebiet im Land. Angefangen hat der Weg in den Tourismus vor mehr als 130 Jahren aber mit einem Missverständnis, von dem ich euch heute erzählen möchte.

 

Als der Alpinismus im 19. Jahrhundert erste Hochzeiten erlebte, war man in vielen Alpenregionen bemüht, Infrastrukturen für die zumeist betuchten Bergsteiger und

Sommerfrischler zu schaffen. So mancher Städter und Flachländer verliebte sich in die noch recht unberührten Bergregionen.

 

So trug es sich zu, dass in den frühen 1880er Jahren ein wohlhabender Hamburger Spender und Alpinist Geld für die Errichtung einer Schutzhütte auf dem Nassfeld zur Verfügung stellte. Die Gailtaler machen sich frohen Mutes und etwas überrascht über die finanzielle Zuwendung ans Werk, die Unterkunft zu errichten. Bald aber stellte sich heraus, dass die Finanzmittel für eine Schutzhütte auf dem Nassfeld im Salzburger Gasteinertal gedacht waren. Da war es aber schon zu spät, die Hütte im Kärntner Nassfeld fertig und das Geld ausgegeben. So ein Pech aber auch.

Dieser ersten Hütte sollten viele Weitere folgen, denn sie war bald zu klein. 1914 wurde die zweite Nassfeldhütte fertiggestellt, ehe diese 1916 von einer Lawine zerstört wurde. Ihr folgte die dritte Nassfeldhütte, die Unbekannte in den letzten Tagen des zweiten Weltkrieges niederbrannten. Man entschloss sich eine vierte Hütte zu errichtet, welche dann auch längere Zeit in Betrieb war. Da war die Entwicklung des Nassfeldes zum Tourismusgebiet bereits in Bahnen gelenkt. Heute sind Häuser, Appartements, Hotels, Hütten und gut ausgebaute Straßen in den Bergen keine Besonderheit mehr. Mit Auto und Motorrad kommt man jedem Gipfel unverschämt nahe und der Berg- und Alpensport ist zum Massentourismus geworden.

 

Mehr zum Thema findest du im Bildband „Gailtaler Zeitsprünge".